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Handgefertigte Ersatzteile

Porsche 356 A Mitteltunnel

Heute möchte ich mit einer Dokumentation beginnen, in der die Entstehung eines handgefertigten Porsche 356 A Mitteltunnels dargestellt wird.

Die Karosserie wurde bereits soweit restauriert, dass der neue Tunnel nurnoch eingeschweißt werden muss. Noch sieht es hier ganz schön leer aus:

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Der alte Mitteltunnel wurde zu Beginn der Restaurierung im Ganzen herausgetrennt, sodass im Nachhinein noch alle Maße und markante Details genau zu erkennen sind.

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Vorerst wird der Mitteltunnel vermessen und es werden Zeichnungen zu den einzelnen Blechen angefertigt. Technische Zeichner sollten da nicht genau hinsehen, die Zeichnungen dienen uns als Orientierung und deren Anfertigung sollte nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

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Als nächstes werden die Sitzschienen demontiert. Die Schrauben sitzen nach den Jahren fest und müssen ausgebohrt werden.

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Die Aufnahmen für die Schaltkulisse werden schon einmal angefertigt.

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Für die beiden großen Öffnungen im Tunnel fertigen wir uns eine Schablone aus Aluminium. Diese kann beliebig oft verwendet werden und ist nicht so empfindlich wie Papier oder Pappe.

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Auch für die richtige Position der Aufnahmen der Schaltkulisse fertigen wir uns selbst eine Lehre. Die Maße können ganz einfach vom originalen Tunnel abgenommen werden, später können die neuen Halter an der Lehre verschraubt und einfach auf die richtige Position am neuen Mitteltunnel gesetzt werden.

Vorne und hinten an der Lehre befindet sich eine Blechkante, die die Lehre in der Öffnung führt und gegen verrutschen sichert.

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Nun kann mit dem Blechzuschnitt für den vorderen Teil des Mitteltunnels begonnen werden.

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Im nächsten Schritt werden die beiden Öffnungen angefertigt, dabei muss unbedingt beachtet werden, dass die Kante rundherum gebördelt wird. Das Maß für die zu bördelnde Kante muss dementsprechend im Zuschnitt hinzugegeben werden.

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Damit sich die Kante sauberer bördeln lässt, wird sie vorher mit dem Hammer und einem selbst gefertigten Meißel vorgeprägt.

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Dann wird die Kante Stück für Stück mit einem speziell dafür gefertigten Werkzeug gebördelt. Wichtig dabei ist viel Geduld, je weniger das Blech bei einem Bördelvorgang hochgebogen wird, desto sauberer wird das Endergebnis.

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Die geraden Bereiche der Bördelkante können an einer stabilen Kante mit dem Aluhammer vorsichtig weiter gekantet werden. In unserem Fall dient dazu eine Werkbank.

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In den Rundungen behelfen wir uns mit einem dicken Eisen. Solche Sachen werden oft weggeschmissen, können im Karosseriebau aber absolut hilfreich sein. Mit dem Kugelhammer wird die Kante dann Stück für Stück in die Rundung des Eisens getrieben.

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Und fertig sind unsere beiden Bördelkanten.

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Die Innenansicht:

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Am hinteren Teil der mittleren Öffnung wird die Kante im Anschluss komplett umgelegt, damit das Schaltgestänge später einwandfrei arbeiten kann.

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Nun kann abgekantet werden.

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Morgen geht es weiter mit unserem Mitteltunnel.

 

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